2014


Allen meinen Lesern!

Viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit für das neue Jahr 2014!

Ich bedanke mich bei Ihnen für die Treue die sie mir erwiesen haben, und hoffe das diese auch im kommenden Jahr weiter hält.

Ich werde mich bemühen auch im kommenden 2014 einige , wie ich hoffe, für Sie interessante Beiträge zusammen zu stellen.

Prosit

Die Tore der Innenstadt von Mühlbach


Bei meinem letzten Besuch in Mühlbach, bei einem Spaziergang durch die Innenstadt, viel mir auf dass einige Tore der alten Gebäude erneuert, und nicht restauriert wurden.

Alle Wohn- und Geschäftshäuser der Innenstadt hatten die Eingangstore in verschiedenen Ausführungen und Modellen. Da entschloss ich mich einige Aufnahmen, von den noch im Originalzustand übrig gebliebenen, zu machen. Es ist vielleicht eine Schnapsidee aber ich will versuchen diese Tore wenigstens auf Bild fest zu halten, bevor diese einzigartigen Kunstwerke durch „ normale“ Metall oder Holztore ersetzt werden.

Wenn sie die Bilder gesehen haben, werden sie feststellen das jedes dieser Tore ihr eigenes Aussehen hat, aber vielleicht vielen nicht bewusst geworden ist das auch diese Tore ein Teil des Historischen Erbes von Mühlbach darstellen.

Text und Bilder:

Horst Theil

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Traveler Digital Camera

Haus Bechthold

Erich Frank, der Spenglermeister aus Mühlbach.


Frank1

Erich Frank (1910 – 1989)

 Die Ehe von Ferdinand Johann Frank mit Elisabetha Johanna Frank, geb. Schoppelt ergab vier Kinder: Nandi Frank, Johanna verh. Konnerth, Martha verh. Dahinten und Erich Frank.

Der Spenglermeister aus Mühlbach, Erich Frank, wurde am 26. März 1910 in Mühlbach geboren. Die Liebe für die Spenglerei hat er von seinem Vater geerbt, der auch Spenglermeister war, auch wenn  der Großvater Kürschnermeister war.

Als Kind hat er die deutsche Schule in Mühlbach besucht. Die Lehre als Spengler hat er in der Werkstatt seines Vaters (die sich auf der Inneren Siculorumgasse, heute Bld. Lucian Blaga nr 70. befand)  abgeschlossen.

Frank2

Erich Frank (2. von rechts mit Sicherheitsgurt) vor dem Carolinator

 Bekannt für seine Arbeiten, hat er das Dach des dritten Tores der Festung aus Karlsburg, Carolina genannt, gedeckt. Eine andere bekannte Arbeit vom Spenglermeister Erich Frank sind die Dachrinnen der evangelischen Kirche von Mühlbach. Außer dem hatte er Bestellungen von Leuten aus Mühlbach und Umgebung. In der Zeit als Erich als Spengler gearbeitet hat, waren in vielen Häusern Sägespäne Öfen, die von ihm hergestellt wurden. Auch lange nachdem er in Rente war – 1975- hatte er in seiner Werkstatt zu tun.

In seiner Freizeit hat der Spenglermeister Briefmarken gesammelt. Jeden Sonntag setzte er sich, nach dem Kirchenbesuch, an den Schreibtisch und arbeitete an seinen Markenalben.

Er hatte seine Freizeit, unter anderem, einem Stadtplan von Mühlbach aus dem Jahre 1926 gewidmet, wo die Hauseigentümer  Mühlbachs und die damaligen deutschen Benennungen der Strassen eingetragen sind. Dieser Stadtplan diente, nach dem Fall des Kommunismus, auch dazu, die Strassen Mühlbachs neben der rumänischen Benennung auch in deutscher Sprache zu beschriften.

Frank3

Digitalisierter  Auszug des Stadtplanes von Mühlbach

 

Erich Frank heiratete 1946 die Witwe Irene Welther, geb. Göbbel, aus Mühlbach. Irene und Erich kannten sich seit langen Jahren, da sie denselben Freundeskreis hatten. Irene hatte 2 Kinder aus der vorherigen Ehe: Karlheinz Welther und Brigitte verh. Koreck. Erich und Irene bekamen nach einem Ehejahr, im Jahre 1947, den Sohn Rolf Dittmar Frank. Rolf Frank hat die Universität in Klausenburg abgeschlossen und unterrichtete Mathematik in der deutschen Abteilung der Allgemeinschule Nr. 2. in Mühlbach im Zeitraum 1980-1987 und 1990-2012.

Frank4

Erich Frank mit Familie:  Irene, Brigitte, Karlheinz, Rolf

 Sein Tod kam unerwartet im April 1989. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof in Mühlbach beerdigt.

Beitrag zusammengestellt und geschrieben von:

 Sohn Rolf Frank und Enkelin Iuliana Frank

Wie auch bei anderen Mühlbachern, ist auch bei Erich Frank zu bemerken das er nicht nur Handwerkermeister sondern auch manchmal dichterisch tätig war.
Eines seiner dichterischen Werke möchte ich ihnen nahe legen. Aus seiner Traurigkeit über die Auswanderung seiner Freunde und bekannten der Heimatstadt Mühlbach, entstand das nachfolgende Gedicht. Gleichzeitig kann man seine Enttäuschung über diese Tatsache und eine Ermahnung gegen das Vergessen derer die diesen Schritt vermieden haben.

Und nun das Gedicht:

Wir Sachsen 0317Wir Sachsen 02318

Horst Theil

Die Deportation der Deutschen aus Mühlbach nach Russland.


Eines der dunkelsten Kapitel aus der Vergangenheit unserer Stadt, war die Zeit gegen Ende des II- ten Weltkrieges im Jahre 1945.

Dieses galt nicht nur für Mühlbach sondern, für alle Regionen von Siebenbürgen und Rumänien, überall dort wo es deutschstämmige Bürger gab.

Was war geschehen?

Im Verlaufe des Königlichen Staatsstreichs vom 23. August 1944 ließ König Michael I. von Rumänien den „Staatsführer“ Marschall Ion Antonescu verhafteten und beendete unerwartet das Waffenbündnis mit dem Deutschen Reich. Das Land stand von nun an der Seite der Alliierten. In der Folge nahm die Rote Armee Rumänien ein und stationierte Truppen im ganzen Land. Nach der von Winston Churchill und Josef Stalin getroffenen und von den Amerikanern akzeptierten Vereinbarung war das besetzte Rumänien ab 1945 fester Bestandteil der sowjetischen Einflusssphäre.

Der Waffenstillstandsvertrag Rumäniens mit den Alliierten vom 12. September 1944 enthielt keine Vereinbarung oder Geheimklausel über Reparationsleistungen durch die Bereitstellung von Arbeitskräften.

Schon unmittelbar nach der rumänischen Kapitulation am 23. August 1944 gingen Gerüchte einer bevorstehenden Deportation der „Volksdeutschen“ um. Neben anderen Reparationsleistungen sollte Stalin angeblich 100.000 rumänische Staatsbürger als freiwillige Arbeitskräfte für den Wiederaufbau der Sowjetunion gefordert haben. Gegen Ende des Jahres verstärkten sich die Gerüchte über eine bevorstehende Verschleppung.

Zu diesem Zeitpunk war der Krieg noch nicht zu Ende aber es Zeichnete sich schon ab, dass Deutschland den Krieg verlieren würde.

Das ganze System brach zusammen und ins besonders als die Russen einmarschierten und alle Städte von Rumänien besetzten, also auch Mühlbach. Nach vielen Interventionen der Rumänen bei dem Russischen Besatzungsapparat, der auf der ganzen Linie scheiterte, musste Rumänien aufgeben und sich der Russischen Übermacht beugen.

Niemand der Deutschen Bevölkerung aus Mühlbach wusste nun was geschehen würde, und alle harrten nun was da kommen würde von Seiten der Russen und Rumänen. Eine lähmende Angst machte sich unter den Leuten breit, aber niemand ahnte dass sie verschleppt würden um zu bezahlen was Deutschland an Russland begangen hatte.

Die Russen aber in Rumänien jetzt gefestigt, verfolgten aber unbeirrt ihre eigenen Ziele, die auch für die Rumänen nicht unbedingt günstig waren. Das Hauptziel war den Kommunismus in Rumänien ein zu führen mit allen seinen Gräueltaten wie sich viel später herausstellen sollte. Das Diktat das Russland Rumänien aufsetzte war grausam und total. Jeder Versuch da wieder auszubrechen scheiterte.

So geschah es das der Rumänische Staat gezwungen wurde eine Reihe von Gesetzen mit sofortiger Wirkung heraus zu geben und die Ausführung derer wurde von den Russen Überwacht. In jeder besetzten Stadt, so auch in Mühlbach, blieben eine Russische Garnison zurück und politische Kommissare. Die „ Deutsche Volksgruppe“ wurde aufgelöst. Das Eigentum dieser ging in Staatsbesitz über und die Leiter der DVG aus Mühlbach wurden verhaftet.

Es wurden Tabellen mit allen Deutschstämmigen angefertigt die alle Männer von 17 bis 45 Jahre, und Frauen von 18 bis 30 Jahre, umfassten. All diese wurden ausgehoben und zum Sammelplatz gebracht. Ausnahmen waren Frauen mit Kinder unter einem Jahr, oder Behinderte die nicht arbeitstauglich waren. Die verhafteten mussten Lebensmittel für 15 Tage bei sich haben. Wen der Weitertransport nicht in 15 Tagen erfolgte mussten die Lokalbehörden oder der Rest der zurückgebliebenen Familie dafür aufkommen, wen das nicht gelang mussten andere Deutsche das tun. Die Verhaftungen geschahen Gleichzeitlich im Ganzen Kreiß. Dieses geschah ab dem 3. Januar 1945.

Diese Aktion musste bis zum 9. Januar 12 Uhr beendet sein. Die Gefangenen durften maximal ein Gepäck von 20 Kg bei sich haben. Die Frauen die mit Rumänen verheiratet waren wurden auch nicht verhaftet so wie die Männer die Rumäninnen zur Frau hatten, so wie die Kinder dieser Ehen. Und noch eine reihe ähnlicher Regelungen auf die ich nicht näher eingehen möchte.

Fakt ist das die Russen darauf bestanden das die Quote  an Arbeitskräften eingehalten werden musste. Das hatte zur Folge, das auch Jüngere und ältere Personen verhaftet wurden als vorgeschrieben war.

Unter dem Druck der Kommissare , der Unzureichenden Ausbildung der Jandarmerie, der Angst der Rumänischen Bevölkerung das gleiche Schicksal zu erleiden, den mangelhaften Listen und dem Drang alles so schnell wie möglich zu beenden, wurden Gravierende und folgenschwere Fehler und Übergriffe Begangen.

Die Sammelpunkte in Mühlbach waren hauptsächlich die Schulgebäude des Evangelischen Gymnasiums, des Rumänischen Gymnasiums und der Grundschule. Hier wurden die Verhafteten in die Klassenzimmer, getrennt nach Sex, zusammengepfercht. Die Bewachung wurde von der Russischen Armee, der Jandarmerie und Polizei, so wie vom Mühlbacher Kavallerieregiment vollzogen. Nach ein paar Tagen wurden die Gefangenen zu Fuß, und strengstens bewacht, in Kolonne zu viert, in Richtung Bahnhof geführt. Hier wartete ein Zug mit 8 der berühmten „Bou – Waggons“ auf die Ankunft der Gefangenen. Diese wurden je 30 – 40 in einen Wagon gesperrt und die kleinen Fenster mit Bretter vernagelt. In jedem Waggon waren ein paar Holzbänke und ein wenig Stroh. Nach Stunden und Stunden fuhr der Zug mit den Gefangenen deren ungewisser Zukunft entgegen. Für viele eine Reise ohne Wiederkehr. Diese Deportierungen in Russische Arbeitslager, die bis in das ferne Sibirien reichten, waren Für unsere Landsleute, mit Katastrophalen und Verheerenden Folgen verbunden. Kinder verloren ihre Eltern oder Elternteile, Eltern verloren ihre Kinder. Familien wurden auseinander gerissen mit brutalster Gewalt. Diese Verschleppung dauerte bis zu 5 Jahren und mit ausnahmen auch länger. Viele unserer Landleute sahen die Heimatstadt nie wieder, und niemand weis ob oder wo ihre Leichen Bestattet wurden. Andere wieder kamen todkrank zurück und verstarben kurz darauf. Die meisten aber konnten sich nicht mehr erholen und litten ihr restliches Leben an den Folgen.

Im Anschluss eine Liste der Frauen und Männer aus Mühlbach die Nach Russland deportiert wurden ich kann nicht sagen ob diese Liste alle die erfasst die dieses Schicksal geteilt haben.

Diese Liste umfasst nicht die Gefangenen aus: Petersdorf, Langendorf, Kelling, Pien, und Winz, die ebenfalls in Mühlbach gefangen gehalten, und auch von da abtransportiert wurden. 

Zur Erinnerung an die Nahmen der Mühlbacher die diese Torturen mitgemacht haben.

Frauen – 88 Personen

Männer – 51 Personen

russlanddeportiert frauen

russlanddeportierte männer

 Die Deportation im Allgemeinem

In Siebenbürgen wurden zwischen dem 11. und 16. Januar 30.336 Siebenbürger Sachsen verhaftet, also circa 15 Prozent bezogen auf die Volkszählung von 1941. Davon waren 46,4 Prozent Männer und 53,4 Frauen. Konnte das Soll nicht erfüllt werden, weil die Listen Personen umfassten, die abwesend waren oder sich versteckt hatten, wurden Männer und Frauen festgenommen, die älter oder jünger als das vorgesehene Alter waren, Dieses war bei 10 Prozent der Rekrutierten der Fall, die ältesten Verschleppten waren 55, die jüngsten 13 Jahre alt.

Etwa zwei oder drei Tage nach der Eintreibung fuhren die Transporte ab. Kleinere Gruppen mit deutschen Angehörigen der rumänischen Armee oder aufgestöberten Versteckten folgten im Februar nach. Die in Târgu Jiu  inhaftierten arbeitsfähigen Funktionäre der „Deutschen Volksgruppe“ wurden am 11. Januar abtransportiert. In Viehwaggons, in die man jeweils 40 bis 70 Männer und Frauen zusammenpferchte, dauerte die Fahrt bei eisiger Kälte, primitivsten hygienischen Verhältnissen und notdürftiger Versorgung bis zu den Bestimmungsorten mehrere Wochen. Für neun von zehn Deportierten endete der zweiwöchige Transport im Donez – Becken und im Dongebiet in der Ukraine in den Bezirken Dniepropetrowsk, Stalino sowie Woroschilowgrad. Die übrigen waren sechs Wochen unterwegs und wurden in den Bezirk Molotow im Ural verbracht. Die Deportierten wurden hier in 85 Lager verteilt, die allerdings häufig nicht darauf vorbereitet waren, die Verschleppten menschenwürdig aufzunehmen. Dort arbeitete jeder Dritte im Bergbau, jeder Vierte im Bauwesen, die übrigen in der Industrie, Landwirtschaft oder Lagerverwaltung. Die wenigsten erhielten Arbeit in ihren Berufen zugeteilt. Infolge der schlechten Unterbringung und unhygienischer Bedingungen, der schlechten medizinischen Betreuung, der dürftigen Ernährung, der schweren Arbeitsbedingungen und Unfälle gab es viele Kranke und Tote. Die Kommunikation mit den Daheimgebliebenen war im Allgemeinen auf ein Minimum begrenzt, die Deportierten durften lediglich 25 Worte nach vorgeschriebenem Muster an ihre Verwandten schreiben.

Bald schon wurden die ersten Kranken und Arbeitsunfähigen entlassen, wobei sich die Entscheidungsträger über Verbleib oder Entlassung allein vom Arbeitswert der Internierten leiten ließen. Schon im Herbst 1945 wurden 3548 und im Folgejahr 1546 Personen über Frankfurt an der Oder in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) entlassen, sowie 861 Personen nach Rumänien; 1947 wurden 2950 Personen in die SBZ entlassen und 402 nach Rumänien. Ab 1948 verbesserten sich die Lebensbedingungen, so dass die Zahl der Kranken und Toten stark zurückging. Erst ab diesem Jahr wurden auch gesunde Arbeitskräfte (insgesamt etwa 49 Prozent) entlassen, und zwar ausschließlich nach Rumänien. Ab Oktober 1949 wurden die Arbeitslager in der Sowjetunion aufgelöst.

8486 Verschleppte, das letzte Drittel, kehrten daraufhin nach Siebenbürgen zurück. Aus der Sowjetzone Deutschlands kehrten etwa 50 Prozent heim. Die übrigen gelangten meistens nach Westdeutschland, während 182 Personen in der späteren Deutschen demokratischen Republik verblieben. Lediglich eine kleine Gruppe von 202 Personen wurde erst 1950 bis 1952 nach Hause entlassen. Sieben Siebenbürger Sachsen verblieben in der Sowjetunion.

3076 Personen, also knapp 12 Prozent der Deportierten, verloren während der Deportation in der Sowjetunion ihr Leben. 1947 war die Todesrate am höchsten. Das Verhältnis von Männern zu Frauen unter den Todesopfern lag bei drei zu eins.

 

Beitrag geschrieben von Horst Theil

Quellen:

 – Wikipedia

 – Nicolae Afrapt:    Germanii din Sebes în primii ani ai comunismului 1945 – 1950

Für meine Leser


Da ich über Weihnachten und Silvester nicht zu Hause bin, möchte ich schon heute, allen meinen Lesern von „ Mühlbach in Siebenbürgen“, frohe Weihnachten und ein glückliches und gesegnetes neue Jahr 2014 wünschen.

Ein Jahr neigt sich seinem Ende entgegen und viele von uns ziehen geistig Bilanz über das scheidende Jahr. Für manche unter uns haben sich die Ziele und Wünsche, teilweise oder gänzlich, erfüllt. Für einige nicht. Wir sollten aber dankbar, sein wenn wir gesund sind oder die Gesundheit wieder erlangt haben. Wir sollten dankbar sein, wenn wir einen Arbeitsplatz haben oder erhalten haben. Wir sollten dankbar sein, wenn wir wahre Freunde haben oder einen erhalten haben. Wir sollten dankbar sein, wenn wir mit unseren Mitmenschen gut zu Recht kommen.

In der Welt gibt es viel Ungerechtigkeit, Hass, Betrug, Habgier, Falschheit und Neid. Wir sollten dankbar sein, wenn wir diese Eigenschaften nicht besitzen.

Wir sollten, nach unserer Möglichkeit, immer versuchen gerecht, aufrichtig und liebevoll mit unseren Mitmenschen zu sein. Wir sollten versuchen unseren Nächsten, mit was wir können, zu helfen wenn Not am Mann ist und dann, und dort wo die Hilfe gebraucht wird.

Wenn wir diese Bestrebungen verfolgen und unser Leben danach richten, dann haben wir das größte mögliche  Geschenk.

Zum Abschluss möchte ich mich bei euch allen bedanken das sie mir die Treue bewart haben, und ich hoffe dass wir auch das neue Jahr 2014 gemeinsam verbringen. Herzlichen Dank auch an all diejenigen die mir bei der Gestaltung und den Innhalten dieser Blog – Seite mitgeholfen haben.

Euer  Horst Theil

Photostudio Cloos


cloos

Carl Viktor Cloos

(1890 – 1968)

Die Geburt der Photographie begann mit dem 7. Januar 1839, dem Tag an dem Dominique François Jean Arago, ein französischer Physiker mit katalanischen Wurzeln, an der Französischen Akademie der Wissenschaften in Paris, einen Vortrag über die Erfindung der Photographie gehalten hat.

Mühlbach, das als stolze Stadt etwas auf sich hielt, hatte bereits kurz darauf eine Reihe von Photographen. Es waren dies begabte und weniger begabte, Amateure und Profis, aber nur zwei waren gut genug, sich mit dem der Bezeichnung „Kunstphotograph“ zu schmücken. Carl Viktor Cloos und seine Frau Ida. Ida Cloos (1899 – 1976) wurde als Tochter von Emil Albert Schneider geboren, welcher das erste Photostudio in Mühlbach eröffnete.
Carl Viktor Cloos wurde in Karlsburg geboren und wuchs in Kronstadt auf, wo er das Honterusgymnasium besuchte. Während des ersten Weltkrieges verschlug es ihn nach Mühlbach, wo er dann blieb und dort auch heiratete.

Nach dem Tod seines Schwiegervaters Albert Schneider, sah er sich zusammen mit seiner Frau Ida gezwungen, dessen Photostudio zu übernehmen, das sich damals in der Rosengasse befand. Seine Lehre machte er in Hermannstadt bei dem berühmten Photographen Emil Fischer, dem damaligem Kaiserlich-Königlichen Hofphotographen von Erzherzog Josef. Danach arbeitete er von 1919 bis 1930 in Mühlbach, die nächsten fünf Jahre in Temeswar. 1935 kehrte er schließlich nach Mühlbach zurück.
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zog das Studio in die Siculorumgasse um. Nach dem Krieg wurde es samt Inventar vom Staat enteignet. Nun sah sich Cloos samt seiner Mitarbeiter genötigt, in seinem eigenen Studio, als Angestellter der kommunistischen Mühlbacher Handwerkergenossenschaft „Unirea“ (Vereinigung) zu arbeiten.
Seine beiden Töchter, Annemarie und Rosemarie Cloos erlernten den Beruf des Photographen im elterlichen Studio, so dass die beiden in der Lage waren nach dem Tode ihres Vaters den nun enteigneten ehemaligen Betrieb ihres Vaters fortzuführen. Das Künstlerische Können und die Begabung dieser Photographen, kann man in jedem ihrer Bilder erkennen. Beginnend von gefühlvollen Retuschierungen, bis zu Ergänzungen mit kleinen Korrekturen am Bild.
Ein Teil des umfangreichen, über Jahrzehnte gesammelten Archivs befindet sich heute im Mühlbacher Stadtmuseum „Ion Raica“.

Abschließend kann gesagt werden, dass ein bedeutender Teil des photographischen Materials, mit dokumentarischem Wert zur Zeitgeschichte unserer Stadt, welches uns heute zur Verfügung steht, diesem Studio mit seinen verdienstvollen Photographen zu verdanken ist. Schade ist nur, dass in der damaligen Zeit eine Ausstellung aus politischen Gründen nicht möglich war. Durch entsprechende Ausstellungen hätte dieses Studios sicherlich weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt und hätte so die wohlverdiente Wertschätzung eines weit größeren Personenkreises erfahren.

Beitrag geschrieben von Horst Theil
Quelle: Zeitschrift „ Der Unterwald“

 

Der Bahnhof von Mühlbach


Wie kam Mühlbach zu einem Bahnhof? Die Umstände und Uhrsachen reichen zurück in die Zeit wo alle Transporte von Gütern jeglicher Art, so wie auch der Personentransport noch auf dem gut ausgebauten Straßennetz durch Siebenbürgen verlief. Die Günstige geografische Lage der Stadt Mühlbach, wo die Hauptverkehrsstraßen vom Banat nach Siebenbürgen und weiter hinauf nach Norden in Richtung Klausenburg und Großwardein, sich kreuzten,  war auch ein Grund dafür. Von Hermannstadt weiter nach Osten gab es bereits die Eisenbahn. Im Banat wurden auch schon früh die Vorzüge der Bahn genutzt. In dieser Zeit gehörte Siebenbürgen noch zu Österreich – Ungarn, und Hermannstadt war bis jetzt über Klein – Kopisch an das Österreich – Ungarische Bahnnetz angeschlossen. Daher wurde beschlossen die Gleise über den kürzeren Weg über Mühlbach bis Winz zu verlegen, um die Fahrzeit zu verkürzen. Und so entstand die Strecke Hermannstadt – Unter – Winz mit allen Stationen und Haltestellen die bis heute erhalten sind. Die Strecke wurde den  25 November im Jahre 1897 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Mit dem erscheinen der Bahn wurden zwar die Wagen und Transport Karawanen, so wie die Postkutschen zurückgedrängt, aber ins gesamt war es ein Faktor der die Entwicklung der Stadt vorantrieb. Besonders die Entwicklung des Gewerbes und den des Personenverkehrs. Die Gasthöfe und Waren – Umschlagplätze litten auch darunter und viele mussten zu machen. Aber alles in allem war es eine Bereicherung. Das Bahnhofsgebäude bestand aus einem Schalterraum, einem Wartezimmer für Fahrgäste, einem kleinen Lager für Pakete und Waren im Erdgeschoss. In der Etage waren die Wohnung des Stationsvorstehers und ein Verwaltungsraum. Neben dem eigentlichen Bahnhofsgebäude gab es noch einige kleine Nebengebäude mit unterschiedlichen Funktionen für den Betrieb einer Bahnstation.

Bahnhof um 1908

Der Bahnhof von Mühlbach im Jahre 1908

1601961_212416658964999_635471023_o

Der Bahnhof 2014

1801292_212416412298357_807641986_o

Bahnhofsgebäude gesehen von der Rückseite 2014

 

Beitrag geschrieben von Horst Theil

Quelle: Wikipedia

Neue Bilder: Florin Muntean

 

 

Die Schmiede an der Kreuzung


Wie ich in anderen Beiträgen erwähnt hatte, war früher in Mühlbach und Umgebung, viel mehr Vieh als heute. Was Kühe, Ochsen und Pferde betrifft wurden diese auch als Zugvieh vor die Ochsen- und Pferdewägen gespannt um die Transportprobleme zu lösen.

Wie jeder weiß, mussten diese Tiere von Zeit zu Zeit neu beschlagen werden damit die Hufe der Tiere auf den steinigen Wegen der Stadt und Umgebung nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dazu gab es das Handwerk der Schmiede, das im frühen Mühlbach auch in der Zunft der Schmiede organisiert und zusammengeschlossen war. (zu dem Thema Zünfte werde ich zu einem späteren Zeitpunkt einen Beitrag schreiben)

In meiner Kindheit gab es zwar keine Zünfte mehr, aber einige Schmieden, die mit einer Genehmigung der der Behörden, vorwiegend von Zigeunern betrieben wurden. Eine solche Schmiede befand sich in meiner Nachbarschaft, und zwar, an der Kreuzung der Altgasse und Mühlgasse mit der Quergasse. Ein hervorragender Standort denn von da ging es Über die Altgasse zum Schlachthaus, über die Mühlgasse in die Innenstadt, über die Quergasse in Richtung Holzplatz, wo die Wochenmärkte abgehalten wurden, und Richtung Bahnhof. Und wenn man bedenkt das in westlicher Richtung keine 100 Meter die letzte der Wassermühlen sich befand wo die Bauern ihr Korn und Kuckurutz (Mais) mahlten dann weiß man das der Standort sehr gut durchdacht war. Die Schmiede war ein kleines Gebäude wo im vorderen Teil die Schmiedewerkstadt und im hinteren Teil die Wohnung der Familie untergebracht war. Diese „Schmiedzigeuner“- Familie bestand aus vier Personen, der Schmied, seine Frau, dem Sohn (der einige Jahre jünger als ich war) und der Tochter.

Es war ein sehr guter Handwerker zu dem nicht nur die Kunden aus Mühlbach kamen, sondern auch aus den Umliegenden Dörfern, die teilweise auch Schmieden besaßen. Der Donnerstag und der Samstag waren immer Spitzentage weil der Donnerstag in Mühlbach Markttag war und Samstag meistens Mühlentag. Aber das Geschäft lief auch die restlichen Tage hervorragend. Die Schmiede an und für sich war im Inneren gut ausgestattet mit allem was dazu gehört, natürlich der damaligen Zeit entsprechend. Die obligatorische Schmiedefeuerstelle mit Blasebalg, der von Hand betrieben wurde, dann der Schmiedeamboss. An der Wand befanden sich Halterungen für unzählige und verschieden geformte Zangen des gleichen auch für verschieden geformte Hammersorten nach Gewicht geordnet. Verschiedene Meisel, Dorne und Handwerkzeug für das Beschlagen der Tiere und behandeln der Hufe. Auf einem Bretterregal befanden sich Holzladen mit selbst gemachten  Hufnägel, selbst  vorgefertigte Pferde Hufeisen, verschiedener Größen so vie Hufeisen für Kühe und Ochsen. Diese waren anderes als die der Pferde. Für Kühe und Ochsen benötigte man pro Fuß je zwei Stück da diese Tiere Paarhufer sind. Die Vorfertigung geschah immer dann  wenn zurzeit keine Kundschaft da war. Also hörte man den Klang des Hammers auf dem Amboss von Früh bis in die Abendstunden.

Des Öfteren brachte Wagner Arbeit für den Schmied. Beschläge für die Ochsen- und Pferdewägen so wie Radachsen machen oder Reifen auf die Holzräder zu ziehen. Oft kamen auch die schon einen wagen besaßen und Reparaturen benötigten.

Vor der Schmiede war damals noch ein schöner großer freier Platz mit einer großen Trauerweide vor der Schmiede. Daneben befanden sich zwei solide Holzkonstruktionen die man Schmiedejoch nannte. Das waren Vorrichtungen in denen man das Vieh befestigte um den Schmied zu schützen und die Möglichkeit zum Beschlagen zu geben. Nicht alle Tiere hielten still bei diesem Vorgang darum war der Kopf in diesem Gestell fixiert und zwei Bauchgurte waren auch vorhanden.

Ich kann mich an alles sehr gut erinnern weil ich als Kind oft Stundenlang dabei stand und alles bestaunte.  Ich durfte auch manchmal den Blasebalg bedienen weil er sooooo gruselig fauchte und schnaufte machte das unheimlichen Spaß. Natürlich waren Meine Eltern weniger erfreut wen sie sahen wie ich aussah nach so einer „Handwerkerstunde“. Aber egal es war schön ich mochte die Tiere und stand oft am Kopfende und kraulte sie während des „Martyriums“ das sie zu beruhigen schien.

sschmiede

Standort der Schmiede in Mühlbach 

SCHMIDE

Gewesene Schmiede ( kleines weißes Haus) 

(Die weiteren Bilder Dienen nur als Beispiel)

 Schmiedejoch

Schmiede-Joch zum beschlagen der Tiere

schmittfeuer

Schmiede-Feuerstelle

schniedefeuerstelle

Schmiedefeuerstelle mit Werkzeug

 schmiedeblasebalg

 Schmiede-Blasebalg

Schmiedeamboss

Der  Amboss

Momentaufnahme - 26

Einige der Erzeugnisse des Schmiedes

Warum schreibe ich diese Zeilen? Na ja, ich weiß es nicht so genau. Ich bin der Auffassung man sollte auch wen es scheint unwichtige Dinge zu sein so manches auf Papier, oder wo auch immer, fest zu halten den es gibt vielleicht alle diese Handwerker irgendwann nicht mehr. Vielleicht gibt es aber jemanden der irgendwann Wissen möchte wie und wann auch so etwas in Mühlbach war. Ich weiß es gibt Geschichtsbücher und viele andere Möglichkeiten sich über die Vergangenheit eines Ortes zu Informieren, aber das sind nur geschichtliche Informationen und Fakten, und keine Alltagserlebnisse.

Ich hoffe sie hatten Spaß bei der Lektüre.

Beitrag geschrieben von Horst Theil

Geduldet und belächelt.


Ja, es gab sie. Auch in Mühlbach. Es waren einige Bürger unserer Gesellschaft von Mühlbach die besonders waren. Besonders in dem Sinne das sie in der ganzen Stadt bekannt waren und zugleich einsame und Isolierte Selen waren obwohl sie aus Mühlbach zu dieser Zeit  nicht weg zu denken waren. Wie schon der Titel zu diesem Beitrag sagt, sie waren geduldet, gleichzeitig belächelt aber sie gehörten einfach dazu.

In der heutigen Zeit würde man sie als „Penner“ bezeichnen. Wie man weiß, sind diese Schicksale nicht immer unbedingt als Eigenverschuldung zu betrachten, vielmehr als eine Verkettung von Missgeschicken im Leben. Eine dieser Personen war die allgemein in Mühlbach bekannte „Webermarie“.

Ich kann mich noch genau erinnern das sie eine kleine und gebeugte alte Frau war die immer die gleiche Kleidung trug nämlich einen dunklen alten Mantel, auf dem Kopf einen alten „Stulpen“ (Rohling aus dem die Hüte gemacht wurden) mit undefinierbarer Farbe. In der Hand hatte sie immer einen uralten Spazierstecken und einen aus Schilf geflochtenem Korb in dem sie alle ihre Habseligkeiten mit sich trug. Sie war eine schweigsame Frau, die aber wenn angesprochen einen sehr gebildeten Eindruck machte. Sie war immer freundlich und bettelte nie auch wenn ihr Äußeres, auf den ersten Blick, so etwas vermuten ließ.

Sie übernachtete immer bei barmherzigen Menschen die ihr mal in einem ungenutztem Zimmer oder Holzschuppen Unterkunft gewährten. Sie war also praktisch obdachlos.

Ich erinnere mich, in früher Kindheit hatte ich sie oft begegnet, das sie sehr oft auf dem Friedhof anzutreffen war wo sie sich ein Paar Lei mit der Pflege von Gräbern verdiente.

Gelegentlich kam ich auch mit ihr ins Gespräch, sie fragte dann dies und das und gab mir immer den Rat brav zu sein und auf meine Eltern zu hören. Diese Gespräche endeten meistens damit dass ich von ihr ein Bonbonz  (Bonbon), das sie aus einer zerknitterten Papiertüte nahm, als Belohnung bekam.

Webermarie hatte auch eine Tochter die Weber Gustel. Meine Oma erzählte mir einmal dass die Gustel sogar einige Klassen auf dem Mühlbacher Gymnasium war. Das nutzte aber nichts sie geriet in diesen Teufelskreis und wurde immer in den Wirtshäusern der Stadt angetroffen.

Sie wurde geduldet, machte sich aber nützlich und sammelte die Leeren Halbe (Maaskrug) von den Tischen ein, entleerte die Aschenbecher und so einiges was andere nicht machen wollten. Bei dieser Gelegenheit sammelte sie sich eine Maas voll Getränke aller Art von Schnaps über Wein und Bier zusammen. Dar gleiche mit Zigaretten aus den Aschenbechern. Manchmal wen jemand gegessen hatte blieben noch Brot- und Essensreste mal ein halbes Würstchen oder  Kartoffeln, eben was so auf den Tellern zu finden war, übrig. Das sammelte sie sich auf einem Teller und setzte sich mit allem in die Äußerste Ecke an einen Tisch und ließ es sich „gut gehen“. Wenn man sie dann fragte: „ Na Gustel wie geht es heute“? Dann sagte sie: „ Du schaust ja, mir geht es gut. Ich hab zu essen, ich hab zu trinken und zu rauchen was will ich mehr“. Ihr Stammlokal war das Zweier Restaurant mit dem Biergarten, das heute nicht mehr existiert.

Eine weitere Person war der Zigeuner JANI im Volksmund der Rumänen „ de a lui Fitiri“.

Die älteren Leute erzählten dass er zu der Zeit der K.u.K Monarchie bei der Kavallerie war, als was auch immer. Die Kleidung ähnelte mit denen von den oben genannten, einen Dunklen Mantel (Farbe undefinierbar), dunkle lange Hosen und auf dem Kopf eine Mütze. Das Hemd das er an hatte war immer ohne Knöpfe.

Niemand weiß ob er von der Familie verstoßen wurde oder sich aus eigenem Willen von ihr getrennt hatte, Tatsache ist das er auch obdachlos war. Er schlief auch bei barmherzigen in Holzschuppen oder Kellern. Er machte Gelegenheitsarbeiten bei verschiednen Leuten, meistens Holzspalten. Bei manchen Gelegenheiten merkte man dass er irgendwann auch bessere Zeiten erlebt hatte. Er verdiente sich auch ein Paar Bani oder Lei wenn er durch die Wirtshäuser streifte und die Leute sich über ihn lustig machten und ihn fragten wie viele sprachen er könne, dann fing er an und sagte auf zehn bis fünfzehn Sprachen Guten Tag.

Oder fragten sie ihn aus wie viel Teilen ein Maschinengewehr besteht, dann Zählte er alle Teile mit Nahmen auf.  Das Gleiche mit Mathematischen Formeln.

Sein Markenzeichen war wenn er sich eine Zigarette anzündete, machte er das immer mit bis zu 10 Streichhölzern auf einmal, was aber meistens nicht auf Anhieb gelang. Also musste meistens eine ganze Schachtel Zündhölzer bei einer Zigarette daran glauben.

Jani hatte sein „Revier“ nicht nur in Mühlbach man begegnete in  Hermannstadt, in Klausenburg, in Karlburg sogar in Arad und Constanta. diese Wege wurden alle zu Fuß bewältigt. Er stieg nie in ein Auto oder Wagen, keiner weis warum.

Manch einer der LKW Fahrer aus Mühlbach traf ihn auf der Landstrasse kurz vor Karlburg oder Hermannstadt und wollte ihn aus Mitleid mitnehmen dann sagte er immer: „ Ich kann jetzt nicht ich beeile mich den die Doamna so wie so in Klausenburg oder Fogarasch wartet auf mich das ich ihr Holz spalte“.

Er saß auch einmal im Gefängnis weil er nach Budapest gehen wollte und erwischt wurde wie er einfach über die Grenze marschieren wollte, wurde aber wieder freigelassen.

10001014_869282186431972_8522176389937280493_o

Jani vor dem Stadtpark

(Foto: Eduard Schneider 1986)

 

Na ja, was kann man daraus ersehen? Es gibt so manche Situationen im Leben wo man sich manchmal vor Augen halten sollte, das es besser wäre nicht immer gleich mit dem Schicksal zu hadern wen es mal nicht so geht wie man es sich vorstellt. Es gibt Menschen die es viel, viel schlechter im leben haben und einiger Maasen zufrieden sind. Und diese Menschen leben meistens unter uns, unbemerkt oder übersehen oder beides.

Wir sollten ein klein wenig mehr Nächstenliebe zeigen und nicht wegschauen wen etwas „unangenehm“ erscheint und immer versuchen zu verstehen warum solche Menschen in so eine Situation gelangt sind bevor wir über jemanden den Stab brechen.

Es gab noch einige Personen In Mühlbach in ähnlicher Lage aber ich denke diese drei Beispiele genügen um einmal darüber nach zu denken.

Beitrag geschrieben von: Horst Theil

Das Evangelische Untergymnasium von Mühlbach


1552

 Das evangelische Untergymnasium in Mühlbach (Gesamtansicht)

Ich möchte in dem folgenden Beitrag versuchen etwas über das imposanteste Gebäude, neben der evangelischen Stadtpfarrkirche, von Mühlbach zu der Entstehungsphase und Umstände die dazu führten das dieses Projekt in Angriff genommen wurde, schreiben.


Eine deutsche Schule lässt sich in Mühlbach schon im Jahre 1352 nachweisen. Am 13 Juni dieses Jahres wird ein hiesiger Schulmeister, und zwar Rektor Johannes, genannt. Vom Rumeser Jüngling, der 1438 hier „Studierung halber“, also an einer höheren Schule weilte, war schon die Rede. Die verhältnismäßig große Zahl von Studierenden aus dem Unterwald an den Universitäten des Auslandes ist mit ein Beweis für den Bestand und die Güte der Mühlbacher Schule.
Fürst Johann Sigismund (16 Jahrhundert) beabsichtigte in Mühlbach, dass er auch sonst stark vergrößern wollte, eine Akademie zu errichten.
Alfred Möckel 1926


Die Tatsache ist, dass in unserer Heimatstadt um die 1860- er Jahre schon die Erkenntnis da war das die existierende Schule den Anforderungen nicht mehr gerecht war. Die Bevölkerung hatte einen bedeutenden Anstieg an jungen Leuten erfahren, die wissbegierig die Schule besuchten. Des gleichen wurde die Schule auch von außerhalb von Mühlbach immer mehr besucht. Nach sorgfältigem prüfen der finanziellen und materiellen Möglichkeiten hatte man beschlossen diesen Bau in Angriff zu nehmen. Dieser Entschluss basierte auf der Erkenntnis das man feststellte das die finanzielle Lage der Stadt und der Kirche zu dem Zeitpunkt es nicht erlaubt hätten dieses Projekt an zu gehen, wäre nicht die enorme Spendenwilligkeit der gesamten Bürgerschaft, quer durch alle Schichten der Gesellschaft, da gewesen.
Wer die finanzielle Möglichkeit nicht besaß um zu spenden, der beteiligte sich mit der eigenen Arbeitskraft oder mit Transporthilfe des Baumateriales.
Man muss erwähnen dass auch die Schulmänner ihre ganze Schaffenskraft in dieses Projekt investierten, so wohl die Physische als auch Geistige.
Es lagen mehrere Vorschläge zur Gestaltung des Schulgebäudes vor. Man entschied sich zu der heute existierenden Variante.
Der Bau wurde im neugotischen Stil gebaut, bestehend aus 3 Trakten: Der Hauptflügel und zwei Seitenflügel. Im Hauptflügel die geräumigen Klassenzimmer und eine wunderschöne Aula die man auch zu Theateraufführungen benutzen konnte. Die beiden Seitenflügel sollten zu Wohnungen der Rektoren und Lehrer dienen. Der Schulhof war gemeinsam mit dem Kirchhof. Der Haupteingang ist auf der Westseite. Der Schülereingang liegt im Schulhof auf der Ostseite. Beide Eingänge münden in einen großzügig gestalteten Eingangsbereich.

Ev._Gymn

Westfront mit Haupteingang.

Über dem Haupteingang ist das Jahr 1865 als Basorelief in einer Nische angebracht. (wahrscheinlich Vollendung des Rohbaues, „Richtfest“) Darüber im ersten Stock die Aula und ganz oben ein Schriftzug der nach und nach in ganz Siebenbürgen bekannt werden sollte „ Bildung ist Freiheit“.
Die weniger bekannten Innschriften befanden sich am alten Giebel auf der Ostseite des Gebäudes im Schulhof. Es waren 3 Innschriften, die erste links, dann oben zentral, und eine rechts.

Alte_Ansicht_Gymnasium

 Hofansicht alter Giebel mit den 3 Innschriften.

Alte_Ostansich_Giebel_1_links - Kopie

Linke Seite:
Begonnen
Im Mai
1864

Alte_Ansicht_Giebel_2

Mitte:
Des………
,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
aus seiner
Jugend
(So viel konnte ich nur entziffern)

Alte_Ostansich_Giebel_1_rechts - Kopie

Rechte Seite:
Vollendet
im Oktober
1866

Der Beschluss der Gemeindeverwaltung zu diesem Bau viel endgültig am 22. März 1863. Die Genehmigung durch das Bezirkskonsistoriums erfolgte am 8 April desselben Jahres. Der Bau der Schule begann 1864 und endete nach zwei Jahren Bauzeit im Jahre 1866.

 

 

Ehem_Ev_Gymnasium

Ostfront mit Schulhof und Schülereingang heute

Ich werde ihnen jetzt zeigen was der damalige Schuldirektor Wilhelm Schuster verfasst und veröffentlicht hat.

Auszug aus:

Programm des evangelischen

Untergymnasiums in Mühlbach

Am Ende des Schuljahres 1862 – 1863

Veröffentlicht von

Direktor

Friedrich Wilhelm Schuster

Im Besitz der Bayerischen Landesbibliothek

 Quelle: Google Books

Unbenannt18Unbenannt19Unbenannt20Unbenannt21

 

Beitrag geschrieben und zusammengestellt von: Horst Theil

Aus der Geschichte von Mühlbach


Murad_II-48c02

Sultan Murad II.

(Murād b. Meḥemmed )

(1404 – 1451)

 

Murād b. Meḥemmed wurde im Juni des Jahres 1404 in Amasya, als Sohn des Sultans Mehmed dem ersten, geboren. Er betrat als Nachfolger seines Vaters den osmanischen Thron.

Murad der zweite führte viele Schlachten in ganz Süd-Osteuropa und Kleinasien. Diese Feldzüge waren meistens Eroberungsfeldzüge um die Macht des Osmanischen Reiches in dieser Region zu stärken und zu erhalten. Ich möchte nur eine davon erwähnen, und zwar, die Schlacht vom Amselfeld (17 – 19 Oktober 1448), wo er nach mehreren gescheiterten Versuchen, Johann Hunyadi besiegte.

Er starb am dritten Juni des Jahres 1451 in Adrianopel, und wurde in Bursa beigesetzt.

Obwohl dieser Mann kein Mühlbacher ist wie man leicht sehen kann verdient er trotz allem auf dieser Seite Erwähnung. Der Grund ist das im Jahre 1438 das Osmanische Heer unter der Leitung von Sultan Murad dem zweiten unsere Heimatstadt Mühlbach, trotz erbittertem Widerstand der Bürger, erobert und fast gänzlich zerstört wurde. Ich hatte Ihn kurz in dem Beitrag:  https://coolmann53.wordpress.com/2013/11/14/der-studententurm-von-muhlbach/ erwähnt. Aus dieser Schlacht handelt der oben genannte Beitrag.

Dieser Mann hatte so zu einem dunklen Kapitel der bewegten Geschichte von Mühlbach beigetragen.

 murrat de 2

Osmanisches Heer unter Murad II.

 

Münze Murat

Münze aus der Zeit Murad II.

muradiye-külliyesi-045_3_4-Large2

 Grabstätte des Sultans Murad II. in Bursa

 

Beitrag geschrieben und zusammengestellt von: Horst Theil

Quelle: Wikipedia