Einige Uhrenmacher im Früheren Mühlbach


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Wie in jeder Stadt mit Technischem Fortschritt, hat sich der Wohlstand auch bei der Mühlbacher Bevölkerung bemerkbar gemacht.
Es wurden Moderne Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und unter anderem auch verschiedene Uhren, die deutlich preiswerter wurden angeschafft. Der Trend waren die Quarz Uhren mit Analogen oder Digitalen Zifferblättern. Bei so einer Anzahl von Uhren, war es nicht zu vermeiden, das auch manche kaputt gingen. So hatten die Mühlbacher Uhrenmacher, und es waren etliche davon, jede Menge Arbeit.

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Die Bekannten „ C.F.R.“ Wecker mit dem Logo des Uhrenmachermeisters

Das Geheimnis mit den Namen der Uhrenmacher auf dem Zifferblatt der „CFR“ Weckers, ist dass ein Abkommen mit der Uhren Firma war: wenn die Uhrenmacher die diesen Wecker vertrieben sich verpflichteten eine gewisse Zahl von diesen Uhren verkaufen, durften sie ihren Nahmen auf das Zifferblatt drucken lassen. Dies war eine Art Werbung zu der Zeit für dieses Produkt und gleichzeitig auch für den Betreffenden Uhrenmacher.
Einer von Ihnen war, Hermann Fredel:

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Hermann Fredel
(1887 – 1966)

Geboren am 24.Juli 1887 in Mühlbach, nach dem Abschluss des Unter- Gymnasiums in Mühlbach, begann er eine Lehre als Uhrenmacher in Kronstadt (Brasov). Nachher folgte eine zweijährige Ausbildung in der „Deutschen Uhrenmacher Schule zu Glashütte“ in Sachsen 1909 – 1911.

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Hermann Fredel in der Uhrenmacher Schule in Glashütte 1909 bis 1911.

Nach der Ausbildung in der Uhrmacher Schule zu Glashütte und erworbenem Uhrenmacher Brief, arbeitete er eine Zeit in Wien wo er sich weiter in diesem Gewerbe spezialisierte. Mit einer Top Ausbildung und vielseitigen praktischen Kenntnissen kam er in seine Heimatstadt zurück. 1920 heiratete der junge Uhrmachermeister seine Kläre geb. Hatzack (1895-1988). Sie hatte die Handelsschule in Budapest besucht bis 1918, und mit den erworbenen Kenntnissen, konnte sie die Buchführung des Geschäfts übernehmen.

 

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 Das Ehepaar Fredel (1951)

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Das Ehepaar bekam drei Kinder: zwei Söhne und eine Tochter. Die Söhne hatte er auch zu Uhrenmachern ausgebildet. Der jüngere Herwig, hat nach dem Ruhestand seines Vaters den Laden übernommen.
1948 wurden die Siebenbürger Sachsen enteignet: Die Häuser, Geschäfte und noch viel mehr wurde ihnen weggenommen, manche Intellektuellen wurden inhaftiert und in die Arbeitslager geschickt. Herr Fredel hatte sein Geschäft, mit viel Verlust an Werkzeugen, Uhren und Schmuck verloren. Später mietete er einen kleineren Raum im Löwischen Haus neben dem Hotel „Unterwald“ in der Siculorumgasse. Da arbeitet er bis zum Ruhestand.
Herr Heinrich Fredel verstarb 1966 im Alter von 79 Jahren in Mühlbach.
Herr Herwig Fredel:

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Herwig Fredel
(1924 – 2002)

Geboren am 26.06.1924 in Mühlbach. Nach dem Schulabschluss in Mühlbach, machte er eine Ausbildung als Eisenhändler bei Herrn Foreck in Mühlbach. 1940 arbeitete er in einer Eisenhändlerei in Linz, (Österreich) bis 1942, als er ins deutsche Militär einberufen wurde. An der Ostfront kämpfte er in Königsberg. 1944 wurde er aus dem deutschen Militär entlassen und kam Nachhause. Nach kurzer Zeit wurde er ins rumänische Militär einberufen, für zwei Jahre und kam in russische Gefangenschaft, 1951 entlassen, kam er wieder nach Mühlbach. 1952 Heiratete er seine Hermannstädter Ehefrau Elisabeth (Medi). Das Ehepaar bekam zwei Kinder, einen Sohn (Gerhard) und eine Tochter (Renate).
Herwig Fredel wurde jetzt von seinem Vater zum Uhrenmacher ausgebildet. Er arbeitete als Uhrenmacher in Mühlbach bis zu seiner Ausreise mit Familie in die BRD im Jahre 1979. Die letzten Jahre lebte er mit seiner Familie in Landshut.
Im Mai 2002 im Alter von 78 Jahre verstarb Herwig Fredel in München in Folge eines Herzinfarktes.

Herr Friedrich Dürr (19. 03. 1891 – 10.01.1956),
war auch ein Mühlbacher Uhrenmacher, von dem ich kaum etwas erzählen kann. Dieser Wecker von der Firma Junghans mit der er in Verbindung war, hat auf dem Zifferblatt, neben dem Logo der Firma Junghans

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Wecker mit Namenslogo „Friedrich Dürr“

auch die Inschrift: „Friedrich Dürr.“ Nach der Inschrift kann man Folgern dass er Uhren von der Firma Junghans in Mühlbach vertrieben hat.
Herr Dürr war ein kleiner behinderter Mann. Er war verheiratet mit Frau Katharina geb. Kramer (24.07.1918 – 22.11.1976) aus Kelling. Sie hatten einen Sohn, Friedrich (Fritz) dieser war mit Sofia Almann verheiratet, sie hatten zwei Söhne, Gerhard und Friedrich. Fritz Dürr arbeitet eine Zeit in der Strumpffabrik wo er auch seine Frau kennen lernte. Nachher arbeitete er im Mühlbacher Tal auf der Baustelle „Hidrocentrala Valea Sebesului“.
Herr Dürr Senior hatte sein Geschäft in der Sikulorumgasse, und wohnte in der Quergasse, wo er später seine Uhrenmacher Werkstatt einrichtete, und auch da arbeitete.
Ich erinnere mich noch an Herrn Ceconi aus der Jakobigasse, der in dem Schönhardischen Haus wohnte und da auch sein Geschäft hatte.
In der Entengasse (Str. 9 Mai), war noch ein Herr Comãnac Gh. ein Moldauer, der da wohnte und auch Uhren reparierte.
Leider habe ich von diesen Herrn keine Daten.
Beitrag von M. Ziegler u. Horst Theil

 

 

 

 

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